Bericht von der Bavarian Masters 2018 am Chiemsee
Von Tilo Schnekenburger
Mancher im Club hat sich vermutlich diesen Sommer gewundert, dass man mich so viel auf dem Wasser beim Surfen sehen konnte, wie seit Jahren nicht mehr. Dafür gibt es 2 gute Gründe. Erstens habe ich mir ein neues altes Windsurfbrett gekauft, was mir den Spaß am Windsurfen wieder zurückgebracht hat und damit flammte zu zweiten plötzlich in mir wieder die Lust am Regattasurfen auf.
So habe ich mich am Freitag, den 5. Oktober morgens um 5 Uhr auf den Weg zum Chiemsee gemacht. Dort fand an diesem Herbstwochenende der traditionelle Chiemseemarathon statt. In Rahmen dieser Veranstaltung gab es auch die Bayrische Jugendmeisterschaft im Windsurfen und die Bavarian Masters für Surfer über 40 Jahre.
In diese Mastersmeisterschaft wurde kurzfristig auch eine Wertung für die neu aufblühende alte Windsurferklasse integriert, was mich letztlich motiviert hat, nach 22 Jahren Regattapause doch wieder an den Start zu gehen.
Um kurz vor 10 Uhr war ich vor Ort und begann meinen Windsurfer LT mit dem blauen 5,7qm Segelchen aufzubauen. Da man in der Szene meine alte Segelnummer GER 13 immer noch kennt, erntete ich etliche mitleidige Kommentare und verwunderte Blicke, war doch die Wettervorhersage für das Wochenende eher dürftig und mein Segel sah schon mehr nach erwarteten 6 Bft aus. Um mich herum wurden modernste Raceboards mit 9,5 und 7,5qm Segeln bestückt. Aber während die Raceboardfahrer mindestens eine halbe Stunde beschäftigt waren, um ihre Boards und Riggs klar zu machen, saßen wir Windsurferfahrer nach spätestens 10 Minuten bereits beim Weißwurstessen und Weißbier.
Nach Begrüßung und Skippersmeeting ging es auch gleich aufs Wasser. Es herrschten „satte“ 1,5 Bft. Die Riesensegel um uns herum nahmen uns teilweise auch noch den letzten Rest Wind, aber alle Windsurfer im gemeinsamen Starterfeld von insgesamt 30 Masters schlugen sich sehr achtbar und ließen etliche groß besegelte Raceboards hinter sich.
Kaum war das erste Rennen beendet, wurde auch schon das zweite gestartet. Es war noch weniger Wind, aber wir kamen mit unseren 5,7qm Segelchen einigermaßen mit und erreichten zwischen all den modernen Boards Plätze im Mittelfeld.
Nicht genug mit zwei Wettfahrten, mir wurde zu meinem Neustart sogar noch eine dritte Wettfahrt abverlangt. Das wurde echte Schwerstarbeit. Nach einem 4. Platz an der Luvmarke konnte ich mich dank meiner noch vorhandenen Pumptechnik auf dem folgenden Vorwind noch auf den ersten Platz ins Ziel unter den Windsurfern vorarbeiten.
Damit war unser Bayrische Meisterschaft mit drei Wettfahrten erledigt und ich konnte einen erfolgreichen Wiedereinstieg mit 3 ersten Plätzen in meiner Windsurfklasse verzeichnen.
An den folgenden 2 Tagen warteten wir dann vergeblich auf Wind, so dass der geplante Chiemseemarathon um die drei Chiemseeinseln ausfiel.
Dafür wurden wir das gesamte Wochenende über vom örtlichen Windsurfclub bestens mit Essen, Getränken, SUP-Rennen und alten Windsurffilmen unterhalten.
Fazit: ein toller Wiedereinstieg in die alte Szene, viele alte Freunde getroffen, neue Freunde gefunden, ein weiterer Pokal in meiner Sammlung und 2 kg Gewicht weggepumpt.
Foto: Archiv Schnekenburger
Tilo S., Alois Mühlegger und Ursula Klas zusammen mit dem italienischen Team Diego Gallmetzer, Andrea Pangrazii und nochmal Diego ?